musenhof-geschichte

 

Um 1286 wurde das Gut Poppendorf zum ersten Mal erwähnt: Damals verkaufte Agneta, die Witwe des dänischen Königs Woldemar II., es an die Rostocker St. Petrikirche. Das von Sümpfen umgebene Wasserschloss wurde vermutlich im 30-jährigen Krieg zerstört. Auf den ursprünglichen Gewölben ruhend entstand anschließend der bis heute erhaltene barocke Bau, dessen Fassade Anfang des 19. Jahrhunderts klassizistisch überarbeitet wurde.

Nach der Reformation wurde 1566 zunächst der Rostocker Bürgermeister Christoph Bützow Erbherr auf Poppendorf. Letzter Besitzer vor dem zweiten Weltkrieg war der Kaufmann Wilhelm Ramelow, der das Rittergut 1933 als Landsitz für seine Familie erwarb. In kurzer Zeit machte er daraus einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb mit dazugehörigem Gestüt. 1945 wurde er von den Siegermächten enteignet.

Nachdem zunächst russisches Militär und Flüchtlinge aus dem Osten im Gutshaus einquartiert waren, beherbergte es in DDR-Zeiten im Erdgeschoss den Bürgermeister, den Konsum, die Gaststätte, das Ambulatorium und die Post und in der ersten Etage vier Wohnungen.

Nach der Wiedervereinigung kauften die Tochter Wilhelm Ramelows und ihr Mann das ehemalige Herrenhaus 1991 zurück, sanierten es vollständig und öffneten es 1993 als “Musenhof” für kulturelle Veranstaltungen auf dem Lande. Seitdem finden hier regelmäßig Konzerte, Ausstellungen, Tagungen, Empfänge, Hochzeiten und Familienfeiern statt.

2001 gelang es, auch den denkmalsgeschützten ehemaligen Marstall, der direkt neben dem Herrenhaus gelegen ist, zurück zu erwerben. Auch dieses Gebäude wurde komplett restauriert und wird seither als „Musenstall“ für unterschiedliche Veranstaltungen genutzt.

Ziel der heutigen Besitzer ist es, das Haus und sein Umfeld der Tradition gemäß zu erhalten und unter den veränderten Bedingungen mit neuem Leben zu erfüllen.